16 . Trauma nach Schusswechsel

Eine 43-jährige Frau, ich nenne sie Monika, sucht mich fünf Monate nach einem dramatischen Ereignis auf: Ihr früherer Freund hat auf sie geschossen. Glücklicherweise ist sie körperlich nur leicht verletzt worden. Ihre Seele dagegen reagiert nach diesem Schock mit einer Vielzahl von Beschwerden, die sich alle auf einer Skala von 1-10 auf dem höchstmöglichen Grad, bei 10, befinden. Monika klagt über Angst- und Panikattacken, Alpträume, Schlafstörungen, Herzrasen, Schmerzen im verletzten Körperteil und hochgradige Gereiztheit. Sie möchte an diesen Symptomen arbeiten.

Zunächst unterstütze ich Monika mit verschiedenen Übungen darin, sich körperlich und seelisch sicherer zu fühlen. In der vierten Sitzung arbeiten wir zum ersten Mal psycho-kinesiologisch. Wir lösen den Stress von zwei seelischen Konfliktsituationen ab. In der Nacht darauf hat Monika nochmals einen Alptraum, und danach hören die Alpträume vollständig auf.

In der sechsten Sitzung - vier Wochen später - berichtet mir Monika, dass zusätzlich zu den Alpträumen auch die Schlafstörungen und das Herzrasen verschwunden seien. Angstzustände und Gereiztheit bewegen sich jetzt auf der Skala zwischen 3 und 5.

In einem Gespräch mit einem Vertreter der Versicherung muss Monika nochmals vom Schusswechsel erzählen. Dies lässt vorübergehend ihre Beschwerden in einem mittleren Ausmass wieder zurückkommen.

In der achten und letzten Sitzung - vier Monate nach Beginn der Behandlung - fühlt sich Monika soweit gestärkt, dass sie die Behandlung abschliessen möchte. Das Einzige, was von ihren anfänglichen Symptomen noch spürbar ist, ist ihre Gereiztheit im Alltag. Monika traut sich zu, damit allein umgehen zu können.